Wer in der Zivilisation lebt, macht sich heute kaum noch Gedanken über einen Abwassertank. Schließlich sind wir doch alle an die Kanalisation angeschlossen. Diese wird ja regelmäßig vom Betreiber gewartet. Da kann also nicht viel passieren. Und doch finden wir immer wieder Grundstücke, die noch nicht angeschlossen sind. Unterschiedliche Gründe können hierfür vorliegen: Sie liegen weit außerhalb, sodass sie nicht angeschlossen werden können. In vielen Kleingartenkolonien besteht entweder nur ein internes System oder gar keines, sodass jede einzelne Parzelle einen Abwassertank benötigt. Um diese ordnungsgemäß zu nutzen, zu pflegen und letztlich regelmäßig entleeren zu lassen, sollte man sich über einiges informieren.
Abwassertanks gibt es selbstverständlich auch bei Wohnwagen und Wohnmobilen. Sie sind unverzichtbar, wenn man mit dem Fahrzeug autark durch die Lande ziehen möchte.
Oberirdisch oder unterirdisch?
Eigentlich sollte die Antwort eindeutig sein: Wenn irgendeine Möglichkeit besteht, sollte der Abwassertank immer unterirdisch eingebaut werden. Auf diese Weise wird zu nahezu 100% garantiert, dass das Abwasser, bis es vom Entsorger abgeholt werden kann, keine unangenehmen Düfte an die Umwelt abgibt. Zudem kommt es seltener zu Stauungen im Abflussrohr, denn das Gefälle von der Toilette bis in den Abwassertank kann bis zu 3% betragen. Bei der Verwendung des richtigen Durchmessers des Abflussrohres besteht kann nichts schiefgehen.
Achtung – Amtssache
Natürlich will der Einbau eines Abwassertanks gut geplant werden. Viel wichtiger ist in einer Kleingartenkolonie oder einem abgelegenen Gehöft die Abklärung mit dem zuständigen Amt. Da in den meisten Gemeinden der Anschluss an die öffentliche Kanalisation Pflicht ist, muss die Gemeinde dem Aufbau eines Abwassertanks zustimmen. Dies kommt dann zum Tragen, wenn sich das Grundstück in Reichweite des Kanalisationsnetzes befindet. Handelt es sich ein Grundstück im Außenbereich, wo eine Anbindung an das öffentliche Netz nicht mehr möglich ist, gibt es unterschiedliche Optionen, die Abwässer zu klären. Es steht der Abwassertank, der regelmäßig vom Entsorger entleert werden muss, oder aber ein Klärteich, dessen Wasserwerte regelmäßig überprüft werden müssen, zur Wahl. Die saubere Variante für den Nutzer ist der Abwassertank. Die naturnahe und umweltfreundliche Variante ist der eigene Klärteich. Die Kosten sind mit dem Entsorger bzw. dem Amt, das für die Überprüfung des Klärteichs zuständig ist, abzuklären. Während die Nutzung eines Tanks regional unterschiedlich geregelt ist, ist die Anlage eines privaten Klärteiches grundsätzlich genehmigungspflichtig. Dabei ist es auch unerheblich, in welchem Bereich (Innen- oder Außenbereich) der Gemeinde er sich befindet.
Sollten Sie das Vorhaben auf einem Miet- / Pachtgrundstück durchführen wollen, ist selbstverständlich die Einverständniserklärung des Eigentümers notwendig.
Abwasser = Regenwasser?
In den meisten Gemeinden ist die Aufnahme von Regenwasser in die örtliche Kanalisation Pflicht. Alternativ kann eine Sichergrube installiert werden. Dies ist bei der Nutzung eines Abwassertanks nicht anders. Sicherlich kann man auch das Regenwasser darin auffangen, doch kann dies in regenreichen Zeit bedeuten, dass der Entsorger den Tank öfter abpumpen muss, damit es nicht zum Überlaufen kommt.
Wer über ausreichend Platz und Optionen verfügt, sollte die Variante mit der Sichergrube wählen. So tut er einerseits dem örtlichen Grundwasser etwas Gutes und entlastet auf der anderen Seite seine Geldbörse.
Besitzt der gewünschte Tank eine DIBt-Zulassung?
Hierbei handelt es sich um eine Zulassung vom Deutschen Institut für Bautechnik. Alle Behälter für das Auffangen von Abwässern müssen von der DIBt genehmigt werden. Es versteht sich von selbst, dass der Einsatz dieser Behälter bei Bauten jeglicher Art in die Baudokumentation aufgenommen werden muss.
Die Reinigung des Abwassertanks
Richtig, ein Abwassertank muss nicht nur regelmäßig gereinigt werden. Vielmehr muss er im leeren Zustand auch einmal gereinigt werden.
Das wichtigste an einen Wohnwagen oder Wohnmobil – der funktionierende Abwassertank
Ganz klar – wer mit seinem Wohnmobil durch die Lande zieht, muss möglichst alles notwendige an Board haben. Dazu gehört natürlich auch die funktionierende Toilette. Und diese ist, wenn man es sich genau betrachtet, aufgebaut wie ein Plumpsklo. In einem Behälter unter dem eigentlichen Toilettensitz werden alle Hinterlassenschaften von Toilette, Waschbecken und Dusche aufgefangen. Bei einem neuen Wohnmobil ist davon auszugehen, dass diese Anlage einwandfrei funktioniert. Bei älteren Modellen ist eine regelmäßige Überprüfung notwendig, damit auch alles seine Richtigkeit hat. Dazu gehört als Erstes die Dichtigkeitsprüfung. Denn ein undichter Abwasserbehälter ist eine fürchterliche Vorstellung.
Neben dem dichten Tank ist aber auch wichtig, dass man auflösbares Toilettenpapier besitzt. Während die Abwässer, des Spülbeckens aus dem Küchenbereich sowie aus dem Waschbecken und der Dusche die Abwässer der Toilette verdünnen, würde herkömmliches Toilettenpapier dazu führen, dass es aufquillt und letztlich den Tank verstopft oder ab das Entleeren desselbigen erschwert. Achten Sie beim Beladen des Wohnmobils also stets darauf, dass es das richtige Toilettenpapier ist, das Sie eingepackt haben.
Beheizt oder nicht beheizt?
Das Reisen mit dem Wohnmobil wird nicht nur im Sommer immer beliebter. Immer mehr Menschen wollen sich auch im Winter an der Landschaft erfreuen. Deshalb muss das Wohnmobil in allen Belangen auch im Winter allen Widrigkeiten trotzen. Insbesondere ist darauf zu achten, dass weder die Frischwasserzufuhr, noch der Abwassertank einfrieren. Um dem Frost keine Chance zu geben, ist das Heizelement wichtig. Nein, Sie beheizen den Abwassertank nur soweit, dass er nicht einfriert und der Inhalt problemlos entsorgt werden kann.
Tragbar oder nicht?
Grundsätzlich ist der tragbare Abwassertank von Vorteil. Denn auf diese Weise müssen Sie nicht mit dem ganzen Wohnmobil bis zur Entsorgungsstation des Campingplatzes. Sie können diesen kurzen Gang mit dem tragbaren Modell problemlos hinter sich bringen. Wenn es heißt „tragbar“, ist vielmehr gemeint, dass der Behälter abgenommen werden kann. Natürlich muss er nicht getragen werden. Die modernen Behälter sind mit Rädern ausgestattet, sodass Sie diesen wie einen Rolli hinter sich herziehen können. Einfacher können Sie von Ihrem Stellplatz nicht zur Entsorgungsstation kommen.
Dennoch sollte beachtet werden, dass der Abwasserbehälter zu den Anschlüssen Ihres Wohnmobils passt. Am Anfang ist es sicherlich ein wenig ungewohnt. Aber nach ein, zwei Versuchen werden sie sowohl das Prinzip an Ihrem Wohnmobil, aber auch das der Entsorgungsstation verstanden haben.
Achten Sie unbedingt darauf, IMMER Handschuhe bei dieser Aufgabe zu tragen. Sicherlich ist jeder bemüht, nicht zu kleckern. Und doch kann es immer wieder passieren. Sorgen Sie vor und besorgen Sie sich ein paar dicke und natürlich passende Haushaltshandschuhe, die ausschließlich zu diesen Zweck verwendet werden.
Der Toilettenzusatz oder geht es auch ohne?
Der Toilettenzusatz wird benötigt, um Bakterienbildung im Abwassertank zu verhindern oder zumindest stark zu verlangsamen. Würde man diese Zusätze nicht beigeben, käme es innerhalb kürzester Zeit, insbesondere in den warmen Monaten des Jahres, zu einer starken Geruchsbildung. Das muss nicht sein. Zwei Optionen stehen hierbei zur Verfügung: der chemische Zusatz und der „biologisch abbaubare“ Zusatz. Was unter einem chemischen Zusatz zu verstehen ist, braucht wohl nicht erklärt werden. Alternativ möchten viele Wohnmobilfahrer lieber einen Zusatz verwenden, der biologisch abbaubar ist. Doch ist dieser Begrifflichkeit vorsichtig umzugehen:
Denn biologisch abbaubar bedeutet zunächst nichts anderes, als dass diese Zusatzstoffe innerhalb einer vorgegebenen Zeitspanne auf natürliche Weise abbaubar sein müssen. Leider bringt diese Vorgabe einen Nachteil mit sich – sie sind nur für einen kurzen Zeitraum aktiv. Dann muss eine neuerliche Gabe des Zusatzes dem Abwassertank beigefügt werden. Damit erhöht sich ihr Verbraucht im Gegensatz zu den chemischen Alternativen. Diese jedoch belasten die Umwelt. Es ist also eine individuelle Entscheidung zu welchem Produkt gegriffen werden soll. Grundsätzlich ist eine Absenkung des pH-Wertes notwendig, etwa mit Essig- oder Zitronensäure. Silberionen und Kupfersalze wirken zwar auch sehr zuverlässig, doch werden sie nicht abgebaut und verbleiben somit im Abwasser. Von abbaubar kann keine Rede sein.